3 Eigenschaften, die dich in deiner Karriere wirklich weiterbringen (egal in welchem Job!)
Jede Coaching Klientin ist anders… und doch gleich. Denn ich sehe immer und immer wieder bei verschiedenen Frauen dieselben Hürden, die überwunden werden wollen. So unterschiedlich ihre Stories auch sein mögen, am Ende zeigt sich, welche Fähigkeiten wirklich zu beruflichen Sprüngen verhelfen, die du dir vorher nie erträumen hast lassen. Welche das sind möchte ich heute mit dir teilen!
#1 Authentizität
Menschen, die dir vertrauen, werden dich auch darin unterstützten, dich weiterzuentwickeln und deine Ziele zu erreichen. Das ist einer der größten Karriere Katalysatoren, die es gibt. Um dir vertrauen zu können, müssen deine Kollegen, Vorgesetzten und Geschäftspartner das Gefühl haben zu wissen, dass du bist, was du vorgibst zu sein.
Das Schöne daran ist, dass das bedeutet, dass es einer der nützlichsten beruflichen Skills ist, einfach nur Du zu sein.
Du musst dich dazu nicht verstellen. Du darfst einfach dein authentisches selbst sein – egal wie komisch, nerdy oder ungewöhnlich du manchmal sein magst.
„Capitalize on your weirdness!“ ist ein Zitat, das ich von einer meiner eigenen Mentorinnen mal hören durfte. Mach etwas aus deinen Eigenheiten!
Vielleicht denkst du dir jetzt: „Aber professionell muss man schon sein!“. Ja! Definitiv, aber auch du vereinigst ganz bestimmte Werte, Überzeugungen, Bedürfnisse und Interessen in dir. Im richtigen Umfeld ist es möglich, dass du mit all deinen Eigenheiten geschätzt wirst. Anstrengend wird es für dich eher werden, wenn du dich verstellen musst, nur um irgendwo reinzupassen. Das passiert zum Beispiel, wenn du „man muss“- und „ich darf nicht“-Regeln hast, die du in deinem Job befolgst. Du dachtest irgendwann mal, dass diese Regeln zu befolgen das Leben erleichtern wird. Aber das Gegenteil ist der Fall. Oft stehen sie dir im Weg. Sie abzulegen bedeutet ein bisschen den Kopf aus der eigenen Komfortzone zu stecken und ein kleines Stückchen mehr dein natürliches selbst rauszulassen. Ich verspreche dir: Es wird sich lohnen, weil du dich dadurch viel freier fühlen wirst!
Vielleicht hast du das bisher nicht, getan, weil du Angst hast, wie dein berufliches Umfeld reagieren würde?
Es kann sein, dass du dadurch in deinem aktuellen beruflichen Umfeld erstmal anecken wirst! Aber wenn das der Fall ist, dann weißt du auch, dass du nicht in der richtigen Umgebung gelandet bist – und das ist etwas Gutes. Klarheit ist etwas, das dich langfristig weiterbringen wird und eines der häufigsten Coachingziele, das meine Klientinnen sich wünschen.
Wenn du dich verstellen musst, um einen Job zu bekommen (oder zu behalten), dann bist du nicht in der richtigen beruflichen Umgebung. Denn auf Dauer wird es ziemlich anstrengend, immer gegen dich selbst zu arbeiten und dich ständig anzupassen.
Ein Beispiel aus meiner eigenen Karrierehistorie:
Als ich nach meinem ersten Masterabschluss auf Jobsuche war, wurde ich zu einem Assessment Center bei einer großen Unternehmensberatung eingeladen.
Es war schon als ich den Raum nur betreten habe offensichtlich, dass ich anders bin als die anderen Teilnehmerinnen. Sie alle schienen karriereorientiert, ultra-competitive und ziemlich tough. Es schien als hätten sie alle ihr Leben lang auf diesen einen Job hingearbeitet… Auf den ich mich, ohne groß nachzudenken beworben hatte! Auf der anderen Seite stand also „happy clappy Pia“ mit viel Auslandserfahrung, immer gemacht was sie interessiert hatte, aber definitiv nie mit einem Fokus „Karriere zu machen“ und ganz bestimmt nicht mit den Skills, die diese Beratung suchte.
Feedback der Firma nach dem Assessment Center: „Du bringst nicht die Skills mit, die wir suchen, leider bist du nicht gut genug in Excel. Aber wir fanden dich sehr authentisch und sympathisch.“ Ich habe den Job nicht bekommen und war trotzdem mit dem Feedback happy, weil ich schon beim Betreten des Gebäudes gemerkt hatte, dass diese Firma nicht zu mir passen wird. Ich hätte mich immer verstellen, tougher und ernster tun müssen, als ich es von Natur aus bin und das hätte auf Dauer einfach keinen Spaß gemacht.
Später bin ich dann in kleinen Firmen und Start-Ups, gelandet, die meine lockere Art zu schätzen wussten und habe gemerkt, dass ich mich in so einem Umfeld viel wohler fühlte und mehr erreichen würde als beispielsweise in der klassischen „Consulting Umgebung“!
Such dir einen Job, in dem du authentisch Du sein kannst und genau dafür geschätzt wirst! Du wirst merken, dass du dort viel leichter, viel mehr Spaß und Erfolg bei deiner Arbeit haben wirst.
#2 Konfliktfähigkeit
Eine der karriereförderlichsten Eigenschaften, die du dir jemals aneignen kannst, ist Konfliktfähigkeit. No Joke! Wenn du nur eine Sache aus diesem Blogartikel mitnimmst, dann lass es bitte diese sein.
Warum? Ich merke bei meinen Coachingklientinnen, insbesondere im 1:1 Coaching OWN IT! immer wieder, dass die Angst, Konflikte einzugehen eines der größten Hindernisse beruflicher Weiterentwicklung ist. Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass diejenigen, die es schaffen auch nur ein kleines bisschen konfliktfähiger zu werden bereits große Veränderungen spüren.
Wir glauben ja schon aus Statistiken zu wissen, dass meistens „unfähige Chefs“ der Grund sind, warum viele Menschen ihre Jobs nicht lieben. In Wirklichkeit bedeutet diese Statistik, dass es eine Dynamik aus Angestellten und Vorgesetzten gibt, bei der die beteiligten Parteien nicht in der Lage sind, gute und professionelle Beziehung miteinander zu pflegen. Und diese Dynamik hängt sicherlich stark mit mangelhaftem Konfliktmanagement zusammen… Und ist nicht nur abhängig vom Vorgesetzten, sondern auch vom Mitarbeiter selbst, also auch von dir! Am Ende hat nun mal jeder sein Päckchen zu tragen und wie bereits in meinem letzten Blogpost (Meine Retrospektive auf Kündigungen) erwähnt, tragen wir diese oft bereits seit unserer Kindheit mit uns herum. So ist es auch mit dem Umgang mit Konflikten, welchen wir schon in unserer frühesten Kindheit erlernen.
Das klingt jetzt vielleicht alles ziemlich anstrengend und kompliziert aber die guten Neuigkeiten sind: Du musst jetzt nicht zum absoluten Konfliktmanager werden, oder das Kindheitstrauma deiner Kollegen heilen. Aber:
Wenn du merkst, dass du dir mit der Konfliktvermeidung selbst im Weg stehst, dann lohnt es sich einfach nur ein kleines bisschen Flexibler in deinem Konfliktverhalten zu werden.
Das Ziel ist nicht, dass du ein anderer Mensch wirst, sondern, dass du einen Skill so weit lernst, wie er für dich nützlich ist.
Warum sich das für dich lohnen wird:
Konflikte begegnen uns ständig! Konflikte beginnen nämlich nicht immer erst dort, wo ein richtiger Streit entbrennt. Im Gegenteil: Jede Zieldiskrepanz oder Meinungsverschiedenheit stellt auf gewisse Weise einen Konflikt dar. So besteht beispielsweise auch einen Konflikt, wenn jemand deine Grenze überschreitet, indem er dir Überstunden aufhalst, du aber nichts dazu sagst. Dann merkt dein Gegenüber vielleicht nicht direkt etwas davon, aber zwischenmenschlich stimmt trotzdem etwas nicht. Dein berufsalltag wird sich viel leichter anfühlen, wenn du deine Konfliktkompetenz Stück für Stück steigerst!
Wenn du konstruktiv mit Konflikten umgehen kannst, dann bist du in der Lage, deine Ziele zu verfolgen, statt dich aus Angst vor dem Konflikt von anderen übergehen zu lassen.
Konflikte verschwinden nicht, in dem man sie ignoriert. Im Gegenteil – je länger man wartet um so größer werden sie, denn dann manifestieren sie sich in Frustration oder Groll. Wenn du nicht willst, dass das passiert, dann brauchst du die Fähigkeit, diese Konflikte anzusprechen und zu lösen. Das gilt auch, wenn offensichtlich ist, dass deine Kollegen oder Vorgesetzten selbst Konfliktvermeider sind.
Du wirst selbstbewusster! Indem du lernst, für dich, deine Meinung und deine Ziele einzustehen wirst du automatisch selbstbewusster. Dann bist du nicht mehr das Fähnchen im Wind, sondern eine Frau, die ihre Karriere selbst in der Hand hat.
Du verdienst dir Respekt und Anerkennung. Indem du zeigst, dass du in der Lage bist, auch mit schwierigen Situationen oder Konflikten konstruktiv und professionell umzugehen, wirst du dir über kurz oder lang Respekt von deinen Kollegen und Vorgesetzten verdienen, weil sie dadurch gezwungen sein werden, dich ernst zu nehmen und merken, dass du hilfst, Konflikte zu lösen.
Ich kann sagen, dass das wohl eine der größten Lektionen war, die ich gelernt habe und immer wieder aufs Neue üben darf. Wir sind bei der Konfliktfähigkeit sicher nie bei 100% angekommen, aber wirklich was zählt ist, dass du diese Fähigkeit so weit entwickelst, dass du deine persönlichen beruflichen Ziele erreichen kannst und dir dabei nicht selbst im Weg stehst.
#3 Differenzierte Selbstwahrnehmung
Newsflash: Du musst dich nicht ständig super finden und ein paar Selbstzweifel sind auch okay.
Oft wird uns suggeriert, dass selbstbewusste Menschen es leichter haben oder glücklicher und erfolgreicher sind. Das ist aber nur bedingt wahr. Denn was meiner Erfahrung nach im (Berufs-) Alltag wirklich hilfreich ist, ist ein differenziertes Selbstbild. Dieses besteht aus einer bewussten Wahrnehmung von Stärken und Schwächen (oder Entwicklungspotentialen, wie ich sie lieber nenne), aber auch aus einer neutralen Bewertung dieser Eigenschaften.
Um im Berufsalltag gute Beziehung pflegen zu können, die richtigen Entscheidungen zu treffen und bei der Arbeit wirklich effektiv zu sein ist es hilfreich zu verstehen:
Manchmal bist du „schlecht“ und manchmal bist du „gut“. Und das ist okay so!
Jeder Mensch hat „gute“ und „schlechte“ Seiten. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass das auch bei dir so ist. Alle inneren Kritiker so: „YAAAY! Wir dürfen bleiben und uns breit machen!“. Das bedeutet es aber nicht!
Denn, Akzeptanz steht für eine neutrale Bewertung deiner selbst. Es bedeutet zu akzeptieren, dass du Eigenschaften hast, die in bestimmten Situationen hilfreicher sind als in anderen. Es ist die Fähigkeit, dich selbst mit all deinen Facetten zu wahrzunehmen und zu akzeptieren. Und das ist auch der beste Nährboden, um beruflich erfolgreich zu werden!
FAZIT
Oft vergessen wir, dass beruflicher Erfolg nicht nur mit technischen Skills und Fachwissen zusammenhängt. Auch deine persönliche Entwicklung und zwischenmenschlichen Fähigkeiten sind ein wichtiger Grundbaustein einer glücklichen, erfolgreichen Karriere.
Das Schöne ist: Wenn du dir eine wunderbare Berufswelt erschaffen willst, dann ist das Einzige was du tun musst erstmal nur den ersten Schritt zu machen. Die perfekt entwickelte Persönlichkeit, oder den perfekten Karriereplan gibt es sowieso nicht!
Du brauchst nicht plötzlich jeden Konflikt eingehen und meistern können. Es ist okay, wenn du mal aus Unsicherheit unauthentisch bist. Und es macht auch nichts, wenn du dich mal von deinem Ego zu Arroganz hinreißen lässt.
Was wirklich zählt ist, dass du einfach losgehst und ab und zu etwas anderes probierst als das Verhalten, das deinem Standardprogramm entspricht. Dass du mit kleinen Schritten versuchst, dich aus deiner Komfortzone zu wagen. Dass du bereit bist, immer wieder ein paar kleine Schritte zu machen in eine Richtung, die dir hilft, dir dein Traumjobkonstrukt zu bauen.
Was mir persönlich bei der Weiterentwicklung dieser Eigenschaften am meisten geholfen hat waren Mentoren und gute Führungskräfte. Menschen, die mich motiviert haben, mich zu trauen ich zu sein und für mich einzustehen. Und auf dieser Journey gleichzeitig immer für mich da waren und ein offenes Ohr hatten.
Wenn du dich in diesem Blogartikel wiederfinden konntest und Lust hast deinen nächsten Karrieresprung zu machen, aber nicht weißt, wo du eigentlich anfangen sollst, dann sieht dir mein 1:1 Coaching Programm OWN IT! näher an, oder buche direkt deine Career Assessment Call bei mir, um herauszufinden, wie dein erster Schritt Richtung Traumjobkonstrukt aussehen könnte!
Quellen:
Stangl, W. (2022, 21. Juni). Konfliktfähigkeit . Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/10551/konfliktfaehigkeit.
https://www.staufen.ag/wp-content/uploads/study_staufen_Arbeitsplatz_im_Fokus_de_2020-2.pdf